Zu Besuch am…
…Bienenweide-Lehrpfad in Emsdetten!
Unsere Heimat liegt uns am Herzen. Dabei geht es uns neben der Förderung unserer lokalen Vereine außerdem um den nachhaltigen Erhalt unserer Natur. Denn wir finden: Unsere Wälder, Wiesen und natürlich die unzähligen Tierarten unseres Münsterlands sind unbedingt erhaltenswert!
Deshalb setzen wir schon seit vielen Jahren auf einen regionalen Vertrieb. Dieser bietet eine gute Möglichkeit CO2-Emmissionen zu reduzieren und unsere Produkte nachhaltiger zu vertreiben. Zusätzlich informieren wir uns kontinuierlich darüber, wie wir unserer Umwelt etwas zurückgeben können. Auf unserer Suche nach Tipps und Tricks für mehr Nachhaltigkeit im Alltag, lief uns Josef Berkemeyer über den Weg.
Josef Berkemeyer ist Imker mit Leib und Seele und Mitglied im Imkerverein in Emsdetten. Dort ist er als Schriftführer tätig, aber wie er selbst sagt, ebenfalls „gerne für die Pflanze“ aktiv. Innerhalb dieses Bereiches beschäftigt er sich viel mit dem Thema Bienen- bzw. Artensterben. In einem Gespräch hat er uns erklärt, was „Artensterben“ eigentlich heißt, was jeder einzelnen in seinem heimischen Garten dagegen machen kann, und wie der Emsdettener Bienenweide-Lehrpfad Menschen zu diesem Thema aufklärt.
Was ist der Bienenweide-Lehrpfad überhaupt?
Der Bienenweide-Lehrpfad liegt an der Westumer Landstraße und ist jeden ersten und dritten Samstag im Monat ab 14 Uhr für jedermann zugänglich. Er wurde von dem Imkerverein Emsdetten ins Leben gerufen. Das Ziel dahinter war es, das Bewusstsein für bienenfreundliche Bepflanzung zu fördern und somit dem Artensterben entgegenzuwirken.
Mit unserer Unterstützung entstand im Jahr 2020 somit der Lehrpfad. Dort stellt der Imkerverein dar, wie man die Gartengestaltung für die Nahrungssuchenden Insekten optimieren kann. Alle Besucher können sich hier hilfreiche Anwendungsbeispiele für den privaten Hausgarten ansehen. „Super wichtig“, findet Berkemeyer. Der gelernte Garten- und Landschaftsgärtner beobachtete in den letzten Jahren eine für ihn erschreckende Entwicklung: „Immer mehr Menschen haben sich für Steinbeete im Garten und Vorgarten entschieden“. Er selbst zählt zu den Verfechtern einer natürlichen Gartengestaltung. „Stein und Schotterflächen haben bei mir keine Chance. Sie heizen sich unnötig auf, entwickeln eine Sandschicht unter ihnen und bilden dadurch ein Keimgebiet für zufliegende Samenunkräuter aus. Viel mehr Arbeitsaufwand also als eine schön gepflanzte Blumenvielfalt. Die bietet außerdem zugleich noch eine wunderbare Nahrungsquelle für Insekten aller Art“, findet Berkemeyer.
Insektenfreundliche Gestaltung – aber wie?
Der Mix macht es, sagt Josef Berkemeyer. Man solle im heimischen Garten auf eine Mischung aus Gartenpflanzen und Wildblumen achten. Dabei ist eine gute Abstufung aus Bäumen, Sträuchern und bodendeckenden Stauden wichtig. Neben der eigentlichen Beetfläche kann man auch seine Rasenfläche zu einer perfekten Bienenweide aufpimpen. Einfach auf einem kleinen Teil des Rasens eine Samenmischung „Bienenweide“ verteilen. Die gibt es für wenig Geld in vielen herkömmlichen Gartenzentren zu kaufen. Nachdem man die Samen gesät hat, entsteht dort eine Blumenwiese. Die enthält viel Nektar für Nahrungssuchende Insekten.
Auch auf dem Dach kann man den Bienen und Insekten tolle Nahrungsquellen bieten. Anstelle einer Folierung können dort kleinere Pflanzen platziert werden. Wie genau das aussieht und welche Pflanzen dafür geeignet sind, kann man sich ebenfalls auf dem Bienenweide-Lehrpfad anschauen.
Du bist lieber zuhause aktiv und bastelst gerne? Wie wäre es mit einem von Hand gemachten Insektenhotel? Josef Berkemeyer riet uns im Gespräch nämlich von vielen der kommerziellen Insektenhotels ab: „Häufig enthalten die Insektenhotels, die man im Laden kauft, Tannenzapfen, Heu und Stroh. Diese Materialien sind als Nistmöglichkeit für viele Insekten schlichtweg ungeeignet“. Vielmehr empfiehlt er es, den Hammer selbst in die Hand zu nehmen. Bienen, Käfer und Co. fühlen sich vor allem mit glattrandigen Stängeln, Ziegeln, Steinen mit Löchern oder längeren hohlen Hölzern wohl. Bei einem Heimprojekt kann man dies beachten und diese Materialien innerhalb seines eigens gebauten Insektenhotel unterbringen.
Wieso ist Biodiversität wichtig und was hat das mit den Bienen zu tun?
Beim Bienenweide-Lehrpfad finden neben vielen Pflanzenarten auch die Honigbienen des Imkervereins Emsdetten ein Zuhause. Dort werden sie von den lokalen Imkern gepflegt und versorgt Das Bienensterben, was zurzeit in aller Munde ist, betreffe daher nicht direkt die Honigbienen, so Berkemeyer. „Wir kümmern uns um unsere Honigbienen. Eher machen wir uns sorgen um unsere Wildbienen und viele andere Insektenarten.“ Gründe für das Aussterben von Insekten- und Tierarten ist häufig der Mensch. Er setzt z.B. bei der Landwirtschaft Pestizide ein, pflanzt weniger insektenfreundliche Blumen und sorgt dabei ungewollt für eine schrumpfende Biodiversität. Das fällt irgendwann wieder auf uns zurück. Wenn weniger Pflanzen bestäubt werden, dann sterben diese nach und nach aus. Langfristig gesehen hat dies eine schrumpfende Nahrungsvielfalt für uns als Folge.
Damit das nicht geschieht, sollten wir uns auch weiterhin Gedanken über unsere Natur und die Tiervielfalt machen. Wie wäre es mit einem Besuch des Bienenweide-Lehrpfads? Dort kannst du dich weiter informieren und ggf. deinen Garten umgestalten! 😊
Weitere Infos gibt es auf der Webiste des Imkervereins Emsdetten!